Nachrichten aus der Region Köln/Bonn

Erfolgreicher Kongress auf Zanders

Ministerin Scharrenbach gibt Startschuss für das Präsentationsjahr der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand

Sonniges Wetter, tolle Location und rund 1.000 internationale Teilnehmer*innen: Der zweitägige REGIONALE-Kongress „Weiter geht’s! Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen“ am 12. und 13. Mai 2025 auf dem Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach bot mit seinem vielfältigen Programm eine ideale Plattform, auf der Experten*innen über die Chancen und Herausforderungen von brachliegenden Flächen und Gebäuden diskutierten. 

Auf dem Kongress rückte die REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand eine nachhaltige Stadtentwicklung in den Fokus. Das Programm umfasste Fachvorträge, interaktive Formate, Führungen und eine begleitende Ausstellung und zog an jedem Kongresstag über 500 Besucher*innen aus Planungsbüros, Immobilienwirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik an. Zudem wurde die gesamte Bandbreite der Bestandsentwicklung – von Industriearealen bis Ladenlokalen, von jung bis alt, von Umnutzung bis Re-Use beleuchtet. Dabei wurden konkrete Praxisbeispiele aus dem Bergischen RheinLand, Nordrhein-Westfalen und auch außerhalb Deutschlands präsentiert. Mehr als 45 Referent*innen zeigten auf, wie bestehende Gebäude und Brachflächen transformiert werden können – und damit einen Beitrag zu Klimaschutz, Ressourcenschonung und lebenswerten Städten leisten. 

Veranstaltet wurde der Kongress von der REGIONALE 2025 Agentur gemeinsam mit ihren Gesellschaftern – dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Region Köln/Bonn e.V. Kooperationspartner war die Bundesstiftung Baukultur. 

Drohnenflug über das Zanders-Gelände 
Der Veranstaltungsort Zanders – ein 36 Hektar großes Areal mitten in Bergisch Gladbach – bot als zentrales Leuchtturmprojekt der REGIONALE das passende Umfeld für den Kongress: Mit dem Umbau der ehemaligen Papierfabrik entsteht ein neues, zukunftsfähiges Quartier mitten im Stadtzentrum. Zu Beginn des Kongresses bot ein Drohnen-Video über das Zanders-Gelände im wahrsten Sinne des Wortes einen „Überblick“ über das Areal. Bürgermeister Frank Stein verdeutlichte anhand des Videos die Dimensionen und hob konkrete Nutzungsideen für einzelne Gebäude und Standorte hervor. Der Rathaus-Chef betonte in seiner Begrüßung, dass man das kulturell-geschichtliche Erbe erhalten und so viele Gebäude nachnutzen wolle wie möglich. Zudem merke man, dass es im Bergischen RheinLand vorangehe – daran hätte die REGIONALE einen großen Anteil. 

Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, hob anschließend die Bedeutung des Umgangs mit dem Bestand hervor und lobte anhand von konkreten Beispielen wie dem Landmarkt in Leuscheid, dem Rhombus-Gelände in Wermelskirchen oder dem Schloss Hückeswagen die Entwicklungen im Rahmen der REGIONALE.

Sanierung statt Abriss
In seiner Keynote unter dem Titel „Transformation gestalten“ betonte Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, dass die Zukunft des Bauens in einer neuen Kultur liege und er wünschte sich, dass die Geschichte, der emotionale Wert und das Potenzial eines alten Gebäudes mehr wertgeschätzt würde. Menschen wollen schöne Gebäude haben, dies belege eine aktuelle Studie der Bundesstiftung Baukultur, bei der 90 Prozent der Befragten die optisch gelungene Gestaltung eines Gebäudes als wichtigstes Kriterium nannten. „Dies spricht eindeutig für die Sanierung eines Gebäudes und nicht für Abriss und Neubau“, so Nagel. 

Die Umbaupotenziale und die Bandbreite der Projekte im Bergische RheinLand stellte anschließend Anne Jentgens vor, Projektmanagerin der REGIONALE 2025 Agentur: „Die REGIONALE 2025 wirft einen Scheinwerfer auf die ganze Vielfalt der Bestandsentwicklung – von der 36 Hektar großen Brachfläche bis zum kleinen Ladenlokal, vom mittelalterlichen Ortskern bis zur Nachkriegsarchitektur und von kommunalen oder privaten bis zu ehrenamtlich getragenen Projekten. Wir bieten den Projektverantwortlichen eine Plattform und werben für einen wertschätzenden Umgang mit dem Bestand.“ Zum Zukunftsthema „Weiter geht’s!“ veranstaltet die REGIONALE 2025 über den Kongress hinaus regelmäßig Veranstaltungen, veröffentlicht Reportagen und hat die Webseite www.weiter-gehts.com gestartet.

Hochkarätig besetzte Foren und Ausstellung
An beiden Kongresstagen besuchten die Teilnehmer*innen verschiedene Fachforen, in denen renommierte Expert*innen diskutierten, wie alte ungenutzte Gebäude sowie brachliegende Areale neu genutzt und gestaltet werden können. Thematisch reichte die Bandbreite von der Wiederverwertung einzelner Bauteile, über die Aktivierung von leerstehenden Gebäuden für die gemeinschaftliche Nutzungen bis zu den Potenzialen, die ungenutzte Gebäude für den aktiven Klimaschutz darstellen. Die Foren fanden an drei unterschiedlichen Orten auf dem Zanders-Gelände statt: in der alten Zentralwerkstatt – die im Rahmen der REGIONALE zu einem multifunktionalem Bürgerzentrum umgebaut wurde –, im „Museum“ sowie im Rollenzentrallager. Für Spannung sorgte eine ungewöhnliche Lichtinstallation im Rollenzentrallager, mit der die Dimensionen des ehemaligen Papierlagers den Besuchenden verdeutlichte.

Auf der begleitenden Ausstellung im Kalandersaal kamen die Teilnehmenden direkt mit Vertreter*innen von Institutionen aus Bund, Land und Region ins Gespräch. Projektbeispiele und Förderangebote boten Inspiration und konkrete Unterstützung. Unter den namhaften Ausstellern waren unter anderem das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Bundesstiftung Baukultur, Die REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand und die REGIONALE 2025 Südwestfalen, die Kreissparkasse Köln und die VR Bank eG sowie der Region Köln/Bonn e.V. Letzterer stellte im Rahmen der Ausstellung das Agglomerationsprogramm Region Köln/Bonn vor, das der Qualifizierung und Beförderung vorbildhafter Zukunftsprojekte dient. Im Rahmen des Kongresses standen dabei vor allem die Programmlinien „Siedlung nachhaltig und ressourcenschonend entwickeln, Flächen sparen“, „Zentralität, Stabilität und Arbeitsteilung: Lebendige Zentren in der Region stärken und vernetzen“, „Mobilitäts-, Infrastruktur- und Siedlungsentwicklung koppeln“ sowie „Wirtschaftsflächen nachhaltig entwickeln“ im Mittelpunkt. Darüber hinaus wurden ausgewählte Konversionsprojekte aus der gesamten Region Köln/Bonn präsentiert.

Bergisches RheinLand hat „Lust auf Zukunft“
Eingebettet in den zweitägigen Fachkongress war ein großer Empfang, mit dem die REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand am 12. Mai 2025 den Start in die kommenden 15 Monate feierte, in denen sie sowohl der Öffentlichkeit als auch dem Fachpublikum zahlreiche Projekte vor Ort präsentiert. Um die Teilnehmer*innen auf diesen Zeitraum einzustimmen, hat die REGIONALE 2025 Agentur ein Video mit dem Titel „Lust auf Zukunft“ produziert, das zu Beginn des Empfangs gezeigt wurde und hier angeschaut werden kann.

Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises und Vorsitzender des REGIONALE-Lenkungsausschusses, blicke in seiner Rede auf die Bewerbungsphase und die Projektentwicklung im Bergischen RheinLand zurück. Er betonte, dass mit der REGIONALE etwas Gutes für heutige und kommende Generationen entstehe und die Region Lust auf Zukunft habe. In den kommenden 500 Tagen gehe es darum, die Menschen zu begeistern und konkrete Projekte zu präsentieren. Gleichzeitig erinnerte Hagt daran, dass alle Projekte in Kooperation entwickelt werden und diese Kooperationen nicht nach der Laufzeit der REGIONALE enden.

Ministerin Scharrenbach eröffnet Präsentationsjahr der REGIONALE
Vor über 500 Gästen eröffnete anschließend Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, offiziell die Präsentation der REGIONALE 2025, die unter dem Motto „Lust auf Zukunft! Menschen und Projekte im Bergischen RheinLand“ steht. In ihrer Rede würdigte sie die Vielfalt und Qualität der REGIONALE-Projekte und betonte deren Bedeutung für die Entwicklung des Bergischen RheinLands.

„Die REGIONALEn sind Motoren für Wirtschaft, Fortschritt und Zusammenleben. Das Bergische RheinLand ist ein Schatz, der mit der REGIONALE noch sichtbarer gemacht werden soll. Als Land haben wir das starke Engagement vor Ort intensiv unterstützt und ermutigen weiterhin, die geschaffenen Netzwerke und Strukturen weiterzuführen und weiterhin auch ungewohnte Wege zu beschreiten. Denn das ist Heimatgestaltung im besten Sinne, bei der die Beziehung zwischen Stadt und Land, urbaner Rheinschiene und bergisch Ländlichem gleichwertig erlebbar wird. Die REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand hat sich strategisch und inhaltlich gut aufgestellt und viele gute Projekte auf den Weg gebracht“, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ausblick und Jazz-Soundtrack fürs Bergische RheinLand
Abschließend gab Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer der REGIONALE 2025 Agentur, den Teilnehmenden einen Einblick in die aktuelle Projektlandschaft und verwies auf die Bandbreite und Dimension der Vorhaben: „In Summe sind es viele kleine und große Projekte, die alle zum Gesamtbild der REGIONALE beitragen und dafür sorgen, dass es den Menschen vor Ort und dem Bergischen RheinLand besser geht.“ Molitor verwies in diesem Zusammenhang auf die rund 100 Projektveranstaltungen, die über die nächsten rund 15 Monate zeigen werden, was an Entwicklung im Raum passiert ist.

Für musikalische Gänsehautmomente auf dem Empfang sorgten Julian und Roman Wasserfuhr. Die international bekannten Jazzmusiker aus Hückeswagen präsentierten live erstmals Auszüge aus ihrem eigens für die REGIONALE produzierten Album „Echoes_Sound of Home“, mit dem sie einen Soundtrack für das Bergische RheinLand geschaffen haben.

Am Ende der beiden Kongresstage waren rund 1.000 Teilnehmende vor Ort, die ein fachlich spannendes Programm geboten bekamen, sich untereinander und mit renommierten Expert*innen ausgetauscht haben und mit vielen Impulsen und Ideen das Zanders-Areal verließen.

 

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