Nachrichten aus der Region Köln/Bonn

Projekt aus der Region ist EFRE-Projekt des Monats März

Die EFRE-Verwaltungsbehörde hat das Projekt EcoHum als Projekt des Monats März ausgewählt.

Die Herstellung von Substraten für den Intensivgartenbau erfordert eine Menge Torf, Energie und Ressourcen. Das möchte das Projekt EcoHum des bio innovation park Rheinland e.V., der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die HGoTech GmbH ändern. Es soll ein nachhaltiger Ersatz für Torf und andere etablierte Substrate gefunden werden, der einen geringeren ökologischen Fußabdruck aufweist. So entsteht Torf beispielsweise über einen langwierigen Prozess von tausenden Jahrenund eignet sich daher nicht als Substratgrundlage der Zukunft. Neben Torf werden häufig Steinwolle oder Kokosfasern als Kultursubstrat verwendet. Auch den Verwendung dieser Stoffe gilt es zu reduzieren. Die großen Entsorgungsprobleme von Steinwolle und die Umweltbelastung durch Kokosfasern in den Ursprungsländern disqualifizieren sie als nachhaltige Substrate.

Um langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können, benötigt der intensive Gartenbau in Europa eine Neuausrichtung. Es braucht Alternativen, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch überzeugen. Beim Projekt EcoHub werden Substrate hergestellt und Versuche durchgeführt, um eine Substratmischung aus grasartiger Biomasse und biogenen Reststoffen zu finden. Ziel ist, ein Kultursubstrat zu entwickeln, das in bestimmten Bereichen des kommerziellen Gartenbaus aktuelle Substratmischungen ergänzen und mittel- bis langfristig sogar ersetzen kann.

Konkret setzen die Initiatoren auf die nachwachsenden Rohstoffe Miscanthus und Silphium sowie weitere Reststoffe und nicht belastete Abfälle. Auf Basis bereits vorliegender Vorversuche und Erfahrungen sollen drei verschiedene Substrate für häufige Anwendungen zur Serienreife entwickelt werden: Substrate mit höherer Dichte für Baumschul-Container, leichtere Substrate mit guter Wasserführung für den Anbau unter Folien (Erdbeeren, Kräuter) und ein besonders strukturstabiles Material für den Gemüseanbau unter Glas (Tomaten, Paprika, Gurken).

Diese Substrate haben dabei eine Reihe positiver Einflüsse auf die Umwelt. Unter anderem schützen sie Feuchtgebiete und verringern die CO2-Emissionen, wenn weniger Torf abgebaut wird. Sie mindern den Energieverbrauch, wenn weniger Steinwollsubstrate hergestellt werden. Durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen wird weniger CO2 ausgestoßen. Und bei einem mehrjährigen Anbau der nachwachsenden Rohstoffe erhöhen sie die Biodiversität – unter anderem durch mehr Insekten, Spinnen und Vögel. Außerdem gibt es auch einen positiven Effekt auf die Wirtschaft: Für die Herstellung und den Vertrieb der Substrate werden zusätzliche Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen geschaffen.

Zum Beitrag Innovatives Substrat aus nachwachsenden Rohstoffen auf der Webseite zum EFRE.NRW.

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