Am 31. Oktober 2023 trafen sich 15 Akteur*innen aus der Region zum Austausch in der Geschäftsstelle des Region Köln/Bonn e.V. Ziel und Hintergrund der Veranstaltung war es, gemeinsam Schwammstadt-Projekte in der Region in die Umsetzung zu bringen. Die Rahmenbedingungen hierfür sind günstig: die Fördermittellandschaft beinhaltet aktuell eine Reihe von Angeboten zur Klimafolgenanpassung in Kommunen und es gibt bereits zahlreiche regionale Praxisbeispiele, die als Vorbild dienen können.
Zum Auftakt der Regionalen Werkstatt gab es eine Einordnung des Themas „Schwammstadt“ in das Agglomerationsprogramm Region Köln/Bonn. Wichtig war es, auf das vorhandene regionale Wissen hinzuweisen. So liefert die Regionale Klimawandelvorsorgestrategie (KWVS) bereits eine gute Grundlage für die Konzeption und Antragstellung von Schwammstadt-Projekten. Zudem bildet die Liste an bereits realisierten Projekten und Zukunftsprojekten in der Region, die sich mit dem Schwammstadt-Prinzip auseinandersetzen, einen guten Ansatzpunkt für Ideen und den Erfahrungsaustausch. Bei der Umsetzung von Projekten sind Fördermittel von zentraler Bedeutung. Daher wurden in einem weiteren Vortrag die relevanten Förderprogramme und die dahingehenden Unterstützungsleistungen des COMPASS Fördermittelmanagements des Vereins vorgestellt.
In einem ‚Brainstorming‘ teilten die Akteur*innen anschließend Ideen und Erfahrungen in Bezug auf Schwammstadt-Projekte und gaben Hinweise auf Aspekte, die bei der Umsetzung besonders zu beachten sind und wo etwaige Fallstricke liegen. Anschließend berichtete Frau Dr. Gunia-Hennecken vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln über das Projekt „Eiler Plätze“. Dabei handelt es sich um die Neugestaltung von zwei multifunktionalen Retentionsflächen in Porz-Eil, welche bereits erfolgreich umgesetzt wurden und als „Realisiertes Projekt“ in das Agglomerationsprogramm – und somit als Vorzeige-Projekt für die Region – aufgenommen wurde. Frau Dr. Britta Holbeck aus dem Amt für Umwelt und Stadtgrün der Bundesstadt Bonn berichtete über die Klimafolgenanpassungsaktivitäten ihrer Stadt. Dabei nahm sie sowohl auf ein bereits abgeschlossenes als auch auf ein geplantes Vorhaben Bezug. Bislang wohl einzigartig ist ihre Jobbezeichnung: Als Schwammstadt-Managerin entwickelt sie aktuell ein Schwammstadt-Konzept für die gesamte Stadt Bonn.
Den Schwerpunkt der Werkstatt aber bildete der kollegiale Austausch zu konkreten Projektideen der Teilnehmenden – die Bandbreite von dem, was in der Region passieren soll, ist groß: es geht z.B. um den klimaangepassten Umbau von Straßenräumen, die Schaffung neuer Grünzüge oder die Umgestaltung von Spielplätzen. Herausfordernd sind neben den Fragen der Eigenanteilfinanzierung und der Antrags- und Abwicklungsprozesse mit den Fördermittelgebern auch interne organisatorische Fragestellungen, z.B. wie andere Teile der Fachverwaltung für ein gemeinsames Schwammstadt-Projekt zu gewinnen sind. Die Regionale Werkstatt bot außreichend Gelegenheit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und zum Vernetzen, was von allen Anwesenden ausgiebig genutzt wurde.
Das Schwammstadt-Prinzip findet sich prominent in der Programmline „Siedlungsstrukturen an die Klimawandelfolgen anpassen“ des Agglomerationsprogramms Region Köln/Bonn. Die Programmlinien definieren Ziele, inhaltliche Schwerpunkte, Handlungsstrategien sowie Kernaufgaben für einen zukunftsfähigen Umbau der Region.