Nachrichten aus der Region Köln/Bonn

Regionalräte Köln und Düsseldorf erklären ihre Unterstützung einer IBTA

Am 14. September 2022 kamen die Regionalräte und Regierungspräsidenten der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf in Bedburg zu einer vom Region Köln/Bonn e.V. organisierten Informationsveranstaltung zum aktuellen Konzeptstand der Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Rheinischen Revier zusammen.

Region Köln/Bonn e.V.

Am 14. September 2022 kamen die Regionalräte und Regierungspräsidenten der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf in Bedburg zu einer vom Region Köln/Bonn e.V. organisierten Informationsveranstaltung zum aktuellen Konzeptstand der Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Rheinischen Revier zusammen.

Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg und Sprecher der Anrainerkonferenz im Rheinischen Revier, sprach in seiner Begrüßungsrede von den großen Herausforderungen, die der Strukturwandel im Zuge des Braunkohleausstiegs mit sich bringe. Besonders eine Kommune wie Bedburg, welcher der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze drohe, brauche eine echte Perspektive. Eine IBTA biete genau dieses Potenzial, um die umfangreichen Transformationsaufgaben mit Struktur, Plan und großer Ambition anzugehen.

Auch der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock, betonte in Anbetracht der Tagebaulandschaften, der Kraftwerkstandorte, der energieintensiven Industrie sowie der bevorstehenden Arbeitsplatzverluste die enormen Betroffenheiten für den Kreis. Zugleich hob er die große Chance einerseits sowie die hohen Erwartungen an eine Internationale Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Rheinischen Revier andererseits hervor. So erhoffe man sich zusätzliche und nachhaltige Impulse für den Strukturwandel durch die IBTA. Diese erfordere mit ihren Qualitätsansprüchen im Umkehrschluss besondere Anstrengungen und den Willen von Region und Land, diese umzusetzen. Die Zusammenkunft beider Regionalräte sowie der Regierungspräsidenten sei ein ermutigendes, wichtiges Zeichen in Richtung Durchführung der IBTA.

Dem schloss sich auch der Landrat des Rhein-Kreis Neuss und Vorsitzende des Regionalrats Düsseldorf, Hans-Jürgen Petrauschke an. Er betonte die Chancen, im Rahmen der IBTA vorbildhafte Projekte realisieren zu können, die über die Grenzen des Rheinischen Reviers hinweg die gesamte Region befördern.

Manfred Waddey, Stellvertretender Vorsitzender des Regionalrats Köln stellte in seinem Grußwort den zentralen Ausgangspunkt des Strukturwandels und der Umbauaufgaben in den Fokus. Der voranschreitende, in der Region in den letzten Jahren zum Teil dramatisch spürbare Klimawandel erfordere innovative Lösungen für den Klimaschutz, Resilienz, Anpassung und die Energiewende. Es gelte, international beachtete Modellprojekte für die Transformation im Rahmen der IBTA umzusetzen und auch zu präsentieren.

Dr. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V., stellte im Anschluss den Arbeitsprozess und das Konzept der IBTA vor. Bei der IBTA gehe es darum, die gewaltige und mehrere Dekaden andauernde Transformationsaufgabe im Rheinischen Revier ambitioniert anzugehen und diese Ambitionen in kleine und große Projekte gleichermaßen münden zu lassen. Als „Next-Practice“ sollen die Projekte grundlegend neue Lösungen für die Umbauaufgaben im Rheinischen Revier zum Gegenstand haben und hierüber eine Strahlkraft von internationalem Ausmaß entwickeln. Ein besonderer Fokus des Formats IBTA liege dabei auf der Frage, welches Potenzial Technologien für die nachhaltige Gestaltung des Umbaus mit sich bringen. Zudem müsse die Transformation für die Menschen erlebbar und mitgestaltbar gemacht werden, so Dr. Molitor. Nur durch Akzeptanz und Mitwirkung aller relevanten Akteur*innen - von der Forschung über die öffentlichen Verwaltungen und die Politik bis hin zu den Unternehmen und der Bürgerschaft - werde der Umbau von Raum und Wirtschaftsweise, der Energiesysteme und Infrastrukturen gelingen. Hierzu soll die exPOSITION im Rahmen der IBTA beitragen, ein weit gefasster Ansatz des Dialogs, der Partizipation und Präsentation von (Zwischen-)Ergebnissen der IBTA. Ziel sei es, das Rheinische Revier im Rahmen der IBTA mittels der exPOSITION und der entstehenden Projekträume/-standorte zu einem dezentralen, aufwachsenden Messestandort für die zukunftsfähige Transformation einer Industrieregion zu machen. Hierfür böten sich zahlreiche Kooperationen mit Messestandorten und Kongressen im Umfeld des Rheinischen Reviers an, die hier ihre Themen an realen Standorten und anhand beispielhafter Lösungen präsentieren und diskutieren könnten.

Die Regierungspräsidenten Dr. Thomas Wilk (Regierungsbezirk Köln) und Thomas Schürmann (Regierungsbezirk Düsseldorf), die ihre Ämter am 1. September 2022 angetreten haben, würdigten anschließend den bisherigen Konzeptstand und die positiven Effekte, die eine IBTA als ambitioniertes Format im Strukturwandelprozess des Rheinischen Reviers entfalten könne. Die beiden Regierungspräsidenten sagten zudem zu, dass man gemeinschaftlich den weiteren Prozess begleiten und eng mit allen beteiligten Akteur*innen zusammenarbeiten wolle.

Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH, stellte in seinem Fachkommentar die Potenziale der IBTA aus seiner Sicht heraus und verwies zugleich auf den weiteren Prozess. Im Falle positiver Voten der Region und des Landes NRW zur Durchführung der IBTA werde die Zukunftsagentur das Konzept weiter zur Umsetzung vorbereiten.

In der Diskussion mit den anwesenden Mitgliedern beider Regionalräte bildeten die Themen Beteiligung der Bürgerschaft, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen, der Auswahlprozess der Projekte der IBTA und die Organisation bzw. das Management des IBTA-Prozesses Schwerpunkte. Es wurde deutlich, dass die IBTA mit ihrem weit gefassten Kommunikations- und Präsentationsansatz verschiedene Formate der Beteiligung und Mitwirkung für unterschiedliche Zielgruppe, darunter auch junge Generationen, anstrebe. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch keine Projekte für die IBTA ausgewählt. Dies erfolge in einem kuratorischen Prozess, in dem es um die Qualifizierung bereits auf den Weg gebrachter Strukturwandelprojekte mit Potenzial für die IBTA gehe, aber auch darum, weitere, neue Projekte für die IBTA zu identifizieren. Das Management der IBTA erfordere, auch mit Blick auf die jahrzehntelangen Erfahrungen in NRW und international, bei der Durchführung von Formaten eine eigene Organisationseinheit, die eng an die Zukunftsagentur angebunden werden soll. Aufgabe sei das Management des kuratorischen Prozesses und die Umsetzung der exPOSITION mit den geplanten Ausstellungsjahren und vielfältigen Aktivitäten.

Schließlich verlasen der Vorsitzende des Regionalrates Düsseldorf, Hans-Jürgen Petrauschke, sowie der stellvertretende Vorsitzende des Regionalrates Köln, Manfred Waddey, eine gleichlautende Erklärung beider Regionalräte, mit der diese die Konzeption und Durchführung der IBTA unterstützen: „Die Regionalräte Köln und Düsseldorf begrüßen und unterstützen gemeinsam die Konzeption und Durchführung der Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Rheinischen Revier. Die Regionalräte werden sich in die Umsetzung der IBTA aktiv einbringen. Die IBTA ist aus Sicht beider Regionalräte der geeignete Rahmen, um herausragende, regional wie international relevante Vorbildprojekte für den komplexen und langfristigen Umbau im Rheinischen Revier zu qualifizieren und umzusetzen. Ziel muss es dabei sein, mit den öffentlichen Investitionen im Rahmen der IBTA erhebliche private Investitionen von besonderer Qualität und Nachhaltigkeit auszulösen und somit zu Wertschöpfung im Revier beizutragen.“

Das Konzept zu IBTA, das in einem intensiven Dialogprozess mit zahlreichen Fachakteur*innen in den vergangenen zwei Jahren entwickelt und abgestimmt wurde, mündet in einem Memorandum, das der Region und dem Land Nordrhein-Westfalen als Entscheidungsgrundlage zur Durchführung der IBTA dient und am 19. Oktober 2022 im Rahmen eines Symposiums überreicht wird.

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