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Regionalmanagement
Am 23. September 2019 folgten rund 400 Interessierte aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft der Einladung des Region Köln/Bonn e.V. nach Köln. Im Rahmen einer Transferkonferenz präsentierte der Verein mit dem „Strukturbild 2040+“ die Ergebnisse des Agglomerationskonzepts. Es wurde in einem dreijährigen Dialog- und Planungsprozess entwickelt und gibt Empfehlungen für eine nachhaltige räumliche Entwicklung bis 2040.
Herausforderungen der Zukunft
Denn die Region Köln/Bonn steht vor großen Herausforderungen: Fest steht, dass in den kommenden Jahren mit einem Anstieg der Bewohnerzahlen zu rechnen ist. Damit einher geht eine hohe Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen. Auch die Themen Klimawandel und Mobilität werden tiefgreifenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit der Region haben.
„Die Lösung für eine Region in Balance kann deshalb nicht sein, dass jede, der 61 Kommunen in der Region, angesichts dieser Herausforderungen nach individuellen Lösungen sucht“, erklärte Dr. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins. „Deshalb brauchen wir einen integrierten Ansatz für die Raumentwicklung, der über den kommunalen Tellerrand hinausschaut.
„Startrampe“ für die Regionalplanung
Auch Markus Greitemann, Baudezernent der Stadt Köln, betonte zum Auftakt der Konferenz, dass es angesichts steigender Mieten und wachsender Wohnungsnot in den Großstädten, ohne Einbeziehung des Umlands nicht mehr ginge. „Wachstum in Köln ist endlich“, so Greitemann. Er begrüßte die Vorstellung der Ergebnisse des Agglomerationskonzepts und kündigte an, die Empfehlungen in die Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030“ einfließen zu lassen.
Regierungspräsidentin Gisela Walsken lobte in ihrer Begrüßungsrede den ambitionierten Charakter des informellen Konzepts und beschrieb das Strukturbild als „außerordentlich guten Kompass“ für die Regionalplanung. Sie verwies darauf, dass der Dialogprozess ein Bewusstsein für ein gemeinsames Miteinander geschaffen hätte und die Regionalplanung positiv beeinflussen werde. Zudem hob sie das vertrauensvolle und partnerschaftliche Verhältnis zum Verein Region Köln/Bonn hervor, dem Träger des Agglomerationskonzepts.
Fachforen am Nachmittag
Am Nachmittag stand der Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen im Vordergrund. So erläuterten Prof em. Dr. Bernd Scholl (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) und Dr. Patrick Leypoldt (Geschäftsführer Agglo Basel), die bisherige Praxis mit regionalen Entwicklungsprogrammen in der Schweiz. Prof. Dr. Rainer Danielzyk (Generalsekretär Akademie für Raumforschung und Landesplanung) ordnete den Dialogprozess in den bundesdeutschen Kontext ein und beleuchtete das Feld der Regionalplanung im Spannungsfeld zwischen formellen und informellen Ansätzen. Thomas Kiwitt (Leitender technischer Direktor Verband Region Stuttgart) gab Einblicke in das Vorgehen der Region Stuttgart. Im Anschluss an die Impulsvorträge wurden die Inhalte im Rahmen von Podiumsdiskussionen vertieft.
Die Transferkonferenz bildete den Auftakt zur weiteren planerischen Vertiefung mit den Städten und Kommunen in der Region in den folgenden Monaten. Aufbauend auf dem Konzept soll zudem im nächsten Schritt ein „Agglomerationsprogramm“ folgen, das regional bedeutsame Projekte identifiziert und sie im Einklang mit der Klimawandelvorsorgestrategie operationalisiert.
Text: Marion Michels
Fotos: © Region KölnBonn/A. Etges
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